Entwicklung

Illustration von zwei Jugendlichen, die gemeinsam auf einer Wippe schaukeln.

Mitteilung an die Kinder- und Jugendhilfe bei Verdacht der Kindeswohlgefährdung

Die Kinder- und Jugendhilfe im Wohnbezirk des Kindes ist zuständig.

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Herausforderung Pubertät

Wenn Kinder in die Pubertät kommen, kommt es in vielen Familien zu Konflikten. Durch die Entwicklung der Teenager verändern sich ihre Bedürfnisse und auch die damit verbunden Rolle der Erwachsenen in ihrem Umfeld. Aufgabe der Eltern ist es nun, den Balanceakt zwischen Fürsorge und Loslassen zu schaffen und ihr Kind in die Selbständigkeit zu begleiten. Das muss man nicht alleine schaffen. Angebote der Kinder- und Jugendhilfe unterstützen Familien in dieser Zeit.

Baustelle im Kopf

Dass sich während der Pubertät der Körper verändert, ist offensichtlich. Doch auch im Gehirn von Teenagern passiert einiges. Es befindet sich im Umbau. Neue Verbindungen zwischen Nervenzellen werden hergestellt, andere verschwinden. Forscher meinen, dass u.a. die Launen, die Vergesslichkeit, die Unberechenbarkeit oder auch die Lernschwächen von Jugendlichen das Resultat dieser Umbaumaßnahmen im Gehirn sind.

Die Pubertät ist für die Teenager eine Zeit der Unsicherheit. Sie fühlen sich nicht mehr als Kind, finden sich aber auch in der Welt der Erwachsenen noch nicht zurecht. Dazu kommen die Veränderung des Körpers, die erste Liebe und oft auch eine Sinnkrise.

Jugendliche erlernen soziale Fertigkeiten und neue Verhaltensweisen vor allem durch Gleichaltrige. Um ihren eigenen Platz in der Welt zu finden, müssen Jugendliche die von den Eltern zuvor vermittelten Werte in Frage stellen und ihre eigene Kultur kreieren. In der Auseinandersetzung mit Erwachsenen und ihrer Umwelt finden die Jugendlichen in diesen Jahren heraus, was ihrem Leben Sinn gibt.

Weg zum Erwachsenwerden

Ein jugendlicher Bursche sitzt vor seinem Schreibtisch in seinem Zimmer und hat sein Handy in der Hand. Die Mutter kommt von hinten und erklärt ihm etwas, er blickt sie über die Schulter an.

Wie können Eltern ihre Kinder dabei unterstützen?

Auch viele Eltern sind unsicher, wie sie ihren Kindern in dieser Lebensphase beistehen können. Manche fürchten in dieser Zeit um die Zukunft ihrer Kinder. Diese Furcht ist aber meist unbegründet. Auch aus heftig Pubertierenden werden in den allermeisten Fällen verantwortungsvolle, selbstständige Erwachsene.

Vertrauen Sie als Eltern darauf, dass Ihr Kind Sie liebt, auch wenn es das aktuell nicht zeigen kann.
Das heißt nicht, dass Sie besonders kränkendes Verhalten Ihres Kindes immer hinnehmen müssen.
Trotzdem ist es wichtig, dass Sie Ihrem Kind immer wieder sagen: Ich habe dich gern. Wenn du mich brauchst, bin ich für dich da.

Schwierigkeiten in der Schule

Schwankungen in den Schulleistungen können in der Pubertät vorkommen. Die körperlichen und geistigen Veränderungen rauben sehr viel Energie, die dann beim Lernen fehlen kann. Auch wenn der gewünschte Schulerfolg nicht beim ersten Anlauf gelingt, bietet unser Bildungssystem verschiedene Möglichkeiten zu einem späteren Zeitpunkt angestrebte Ziele zu erreichen.

Auch das Ende der Schulpflicht fällt in die Pubertät. Dann ist es Zeit, dass Eltern mit den Jugendlichen über deren Wünsche und Neigungen sprechen und Möglichkeiten der weiteren schulischen oder beruflichen Laufbahn ausloten. Die eigenen Wünsche der Eltern sollten dabei in den Hintergrund treten. Manchmal können Bildungsberatungsangebote hilfreich sein.

Ausbildungspflicht bis 18

Wenn sich abzeichnet, dass sich Jugendliche zur Gänze aus Schule, Lehre oder Arbeitsleben zurückziehen, begleitet Jugendcoaching Jugendliche und erarbeitet mit ihnen einen individuellen Perspektiven- und Betreuungsplan, um ihrem Kind eine gute Zukunft zu ermöglichen.

Der Beitrag der Eltern besteht unter anderem dabei, in Ihrem Kind das Bewusstsein für den Wert einer Ausbildung zu stärken. Wenn Ihr Kind seit drei Monaten keine Schule oder Ausbildung besucht, sind sie verpflichtet, Kontakt mit der Koordinierungsstelle aufzunehmen.

Konflikte zwischen Eltern und Jugendlichen sind normal

Jugendliche wollen meist rasch „erwachsen" werden, um all das tun und lassen zu können, was über-18-Jährige auch dürfen. Eltern wollen ihren Erziehungsauftrag wahrnehmen und müssen dazu auch Grenzen setzen. Daher kommt es oft zu Auseinandersetzungen, das ist normal. Wenn der Streit aber häufig ausartet, sollte man Hilfe bei Beratungsstellen oder der Kinder- und Jugendhilfe suchen.