Entwicklung mittlere Kindheit

Kognitiv machen Kinder große Fortschritte. Sie entwickeln die Fähigkeit zum logischen Denken und zur Problemlösung. Das Schulalter ist geprägt von der Entwicklung der Lese- und Schreibfähigkeiten sowie der Fähigkeit, abstrakte Konzepte zu verstehen. Gedächtnis und Konzentrationsfähigkeit verbessern sich und die Kinder beginnen, strategisch zu denken und Informationen besser zu organisieren. Außerdem erweitern sich die Sprachfähigkeiten erheblich. Kinder bauen ihren Wortschatz aus und verbessern ihre Grammatik. Sie können komplexe Sätze bilden und ihre Gedanken klarer ausdrücken. Auch das Verständnis von Witz, Ironie und Metaphern entwickelt sich in dieser Zeit.

Die schulischen Anforderungen können eine erhebliche Belastung darstellen. Kinder müssen lernen, sich zu konzentrieren, Aufgaben zu organisieren und ihre Zeit effektiv zu managen. Diese Fähigkeiten sind entscheidend für ihren schulischen Erfolg, können aber auch Stress und Angst hervorrufen. 

• Unterstützen Sie Ihr Kind, indem Sie eine angenehme und ruhige Lernumgebung schaffen, die Motivation fördern und ihnen helfen, mit Misserfolgen umzugehen.
• Nehmen Sie aktiv am Schulgeschehen teil, indem Sie mit Ihren Kindern über den Unterricht sprechen, bei Hausaufgaben unterstützen und Interesse an ihrem Lernen zeigen.
• Fördermaterialien, wie Bücher und Lernspiele helfen, das Interesse an verschiedene Themen zu wecken und die Neugier zu fördern.

Sozial beginnen Kinder, engere Freundschaften zu schließen und können diese länger aufrechterhalten. Sie entwickeln Empathie bzw. ein besseres Verständnis für die Perspektiven anderer. Das hilft auch dabei, Kompromisse einzugehen und Konflikte zu lösen. 

Der Einfluss von Gleichaltrigen wird stärker, Gruppenaktivitäten werden wichtiger und das Bedürfnis nach Akzeptanz durch Freunde und Freundinnen wächst. Kinder entwickeln eine Gruppenidentität und ein Zugehörigkeitsgefühl.

Die soziale Integration kann zu einer besonderen Herausforderung werden. Beziehungen zu Gleichaltrigen können auch zu Konflikten, Mobbing oder Exklusion führen. Es ist wichtig, dass Eltern und Lehrkräfte diese sozialen Dynamiken erkennen und den Kindern dabei helfen, gesunde Freundschaften zu schließen und Konflikte konstruktiv zu lösen. 

• Ermutigen Sie Ihr Kind, Kontakte zu Gleichaltrigen durch Spielgruppen, Sportvereine oder andere Freizeitaktivitäten zu knüpfen.
• Spielen Sie mit Ihrem Kind gemeinsam. Dies fördert die Entwicklung wichtiger sozialer Fähigkeiten, wie Empathie, Konfliktlösung, respektvoller Umgang und Kommunikationsfähigkeit.
• Nehmen Sie sich Zeit für gemeinsame Aktivitäten. Gemeinsame Erlebnisse stärken die Beziehung zwischen Ihnen und Ihrem Kind und schaffen wertvolle Erinnerungen.

Hinsichtlich der emotionalen Entwicklung steht der Umgang mit den eigenen Gefühlen und die Fähigkeit, diese zu regulieren, im Vordergrund. Kinder lernen, Gefühle besser auszudrücken und zu verstehen. Zudem entwickeln sie ein stärkeres Selbstbewusstsein und reflektieren häufiger über sich selbst.

Das Gefühlsleben und die emotionale Stabilität können durch äußere Umstände und inneren Stress sehr durcheinandergeraten, wodurch Kinder Schwierigkeiten haben, ihre Emotionen zu kontrollieren und angemessen auszudrücken. Emotional überforderte Kinder ziehen sich entweder zurück, zeigen Ängste oder agieren ihren Stress nach außen aus. Die Grundlage für eine Stabilisierung und eine positive emotionale Entwicklung ist das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit.

• Schaffen Sie eine sichere und liebevolle Umgebung, in der sich Ihr Kind wohlfühlen kann.
• Sprechen Sie offen mit Ihrem Kind über Gefühle, Gedanken und Erlebnisse.
• Ermutigen Sie Ihr Kind, seine Emotionen auszudrücken.
• Hören Sie Ihrem Kind aktiv zu, zeigen Sie Verständnis und nehmen Sie die Sorgen und Anliegen Ihres Kindes ernst. Dies stärkt die Vertrauensbeziehung zwischen Ihnen und Ihrem Kind.

Ein wichtiger Aspekt in dieser Lebensphase ist die wachsende Selbstständigkeit. Kinder beginnen, Verantwortung für ihr eigenes Handeln zu übernehmen, sei es im Haushalt oder bei schulischen Aufgaben. Sie lernen, Entscheidungen zu treffen und Konsequenzen zu begreifen, was für ihre zukünftige Entwicklung von zentraler Bedeutung ist. 

Eine Herausforderung ist die Balance zwischen Freiheit und Grenzen. Kinder in diesem Alter beginnen, ihre Unabhängigkeit zu entdecken und möchten oft eigene Entscheidungen treffen. Gleichzeitig ist es wichtig, klare Regeln und Grenzen zu setzen, um ihnen Sicherheit und Orientierung zu bieten. Diese Balance zu finden, kann für Eltern eine schwierige Aufgabe sein. Zu strenge Regeln können das Selbstbewusstsein und die Selbstständigkeit der Kinder hemmen, während zu große Freiheiten zu Unsicherheiten und Verhaltensproblemen führen können.

• Übertragen Sie ihrem Kind schrittweise Verantwortung, um Selbstständigkeit zu fördern. Dies kann durch die Übernahme kleiner Aufgaben im Haushalt oder die Planung eigener Freizeitaktivitäten geschehen.
• Lassen Sie ihrem Kind altersgerechte Entscheidungen treffen. Dies stärkt sein Selbstbewusstsein. Ihr Kind lernt dadurch auch, die Konsequenzen seiner Entscheidungen zu verstehen.

Körperlich erleben Kinder ein stetiges, aber langsameres körperliches Wachstum im Vergleich zu den Vorschuljahren. Die motorischen Fähigkeiten verfeinern sich weiter, sodass Kinder komplexere Bewegungen koordinierter ausführen können. Sportliche Aktivitäten und Spiele helfen, die Muskelkraft und die Ausdauer zu fördern, sowie ein gutes Körpergefühl zu entwickeln und ein höheres Bewusstsein für Gesundheit und Ernährung zu bekommen. 

Oft ist es für Eltern eine Herausforderung, Kinder zur Bewegung und zu Aktivitäten im Freien zu motivieren, vor allem, wenn es für Kinder attraktiver ist, zu Hause vor dem Fernseher zu sitzen oder sich mit digitalen Medien zu beschäftigen.

• Geben Sie je nach Alter fixe Bildschirmzeiten vor und motivieren Sie Ihr Kind zu Aktivitäten, indem Sie gemeinsam aktiv Sport oder Bewegung machen.
• Seien Sie ein positives Vorbild für Ihr Kind, was die Freizeitgestaltung betrifft.
• Achten Sie darauf, Ihrem Kind gesunde Essgewohnheiten zu vermitteln und ihm diese auch vorzuleben.